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Was bedeutet Digital Rights Management?
In einer Welt, die zunehmend von digitalen Inhalten geprägt ist, spielt Digital Rights Management (DRM) eine entscheidende Rolle. DRM bezieht sich auf Technologien und auch Strategien, die entwickelt wurden, um den Zugriff auf digitale Inhalte zu steuern, zu schützen und zu beschränken. Grundsätzlich bezieht sich DRM auf alle Inhalts- und Dateiformate von Musik und Videos bis hin zu E-Books, Software oder Spiele. DRM dient dazu, die Rechte der Urheber, Verlage und Distributoren zu schützen, indem es kontrolliert, wie diese Inhalte genutzt werden können. Im Falle der Weitergabe von Assets aus einem DAM heraus, geht in diesem Beitrag in erster Linie um Fotos.
Wie schützt DRM Deine digitalen Assets?
Gleich ob Du Hersteller oder Händler bist: Auf Deiner Website hast Du Bilder, Dokumente mitunter auch Filme. Wenn Du die Rechte an diesen Assets nicht beanspruchst, kann jeder das Material benutzen. In den seltensten Fällen ist dies wünschenswert. Deshalb solltest Du das Copyright an Deinen Assets beanspruchen. Das ist der erste wichtige Schritt.
Du kennst das sicher: Filme auf Plattformen wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime kannst Du ohne Rechte zu verletzen nur in den dafür vorgesehenen Applikationen abspielen. So werden die Rechte an den Filmen auf technischem Weg geschützt. Es ist DRM auf technischer Basis. Für Bilder, die Du noch dazu weitergeben möchtest, funktioniert ein solches Verfahren natürlich nicht. Es gibt andere Möglichkeiten, mit denen Du Dein Material effizient schützen kannst. Denn seien wir ehrlich: In den meisten Fällen wirst Du dich über die Verwendung Deiner Bilder freuen. Auch deshalb sollte DRM kein Hindernis für die Einbindung von Bildern in Websites darstellen, sofern dies von Dir gewünscht ist. Im Grunde ist das Vorgehen recht einfach. Diejenigen, die Deine Assets nutzen möchten, müssen einen Bildrechte-Nutzungsvertrag abschließen. Wenn notwendig, markiere Deine Bilder mit einem unsichtbaren Kennzeichen. So ist identifizierbar, wer Deine Bilder weitergegeben hat. Es ist also eher eine vertragliche Angelegenheit.
Das ist es übrigens auch, wenn Du auf der anderen Seite bist und fremde Assets nutzt – beispielsweise Stock Images. Dann kaufst Du diese für einen bestimmten Zeitraum und für fest definierte Verwendungszwecke. Ein DAM-Werkzeug kann Dir dabei helfen, die Rahmenbedingungen der gekauften Lizenzen zu beachten.
Relevanz von Digital Rights Management
Urheberrechtsschutz
DRM bietet Urhebern und Content-Erstellern die Möglichkeit, ihre Werke vor unbefugter Nutzung, Vervielfältigung und Verbreitung zu schützen. Dabei geht es um zweierlei. Primär denkst Du wahrscheinlich an Kreative – Fotografen, Videoproduzenten, Spieleprogrammierer etc. – die ihre Rechte sichern möchten, um angemessen für ihre Arbeit entlohnt zu werden. Wichtig ist jedoch auch die Absicherung von Assets für Unternehmen. Dabei geht es um den Zugang von Vertriebspartnern zu Assets und die Vermeidung der von Piraterie (siehe nächster Absatz). Für beide Gruppen ist zunächst die Beanspruchung des Copyrights wichtig – also ein rechtlicher Vorgang. Dann gibt es technische Möglichkeiten, das Urheberrecht zu schützen. Für Händler im E-Commerce und Nutzern von DAM-Systemen sind hier vor allem Bildrechte-Nutzungsverträge mit den Geschäftskunden wichtig. Etwas moderner sollte man diese Vertragsart vielleicht Asset-Rechte-Nutzungsvertrag bezeichnen, da es neben Bildern auch um den Urheberrechtsschutz von Grafiken (2D & 3D), Filmen, Dokumenten, Software etc. gehen kann.
Piraterie Bekämpfung
Im E-Commerce geht es hauptsächlich darum, Assets – Bilder, Grafiken, Dokumente etc. – als Vertriebsinstrument zu nutzen. Ein Beispiel: Nur Händler, die bestimmte Standards in ihren Shops erfüllen, bekommen hochwertiges Bildmaterial auf einem einfachen Weg zur Verfügung gestellt. DRM-Technologien und Vertragswerke erschweren die illegale Vervielfältigung und Verbreitung von digitalen Inhalten oder machen die Quelle des Datenbezugs nachvollziehbar. Dies kann den finanziellen Schaden verringern und die Motivation zur Erstellung hochwertiger Inhalte steigern. Im Grunde möchtest Du ja, dass Bilder für Dein Geschäft verbreitet werden. Mitunter hast Du Kunden, die ohne entsprechende Verträge Bildmaterial nutzen. DAM-Systeme stellen Dir Werkzeuge zur Verfügung, die es Dir erlauben, die Quelle für das Bildmaterial zu identifizieren. Die Durch eine DAM-Software mögliche Zugangsbeschränkung auf Assets ermöglicht es Dir auch Konstruktionszeichnungen, Bildmaterial und ähnliches möglichst lange geheim zu halten, um das Kopieren Deiner Produkte durch Piraten möglichst lange hinauszuzögern.
Flexibilität für Lizenzierung
DRM ermöglicht es den Inhabern digitaler Inhalte, verschiedene Lizenzierungsmodelle zu implementieren. Zum Beispiel kannst Du mit einem DAM-System festlegen, welcher Kunde Assets in welcher Qualität bekommt, oder Du kannst digitale Wasserzeichen in das Material integrieren. Für vertriebliche Zwecke ist diese Möglichkeit nicht zu unterschätzen. Überlege also, was für Dich und Dein Unternehmen strategisch sinnvoll ist.
Einnahmengenerierung
Durch die Kontrolle des Zugriffs auf digitale Inhalte können Content-Anbieter verschiedene Geschäftsmodelle umsetzen, z. B. Pay-per-View, Abonnementdienste oder einmalige Käufe. Dies ermöglicht eine nachhaltige Einnahmequelle, die zur Finanzierung zukünftiger Inhalte beitragen kann.
Herausforderungen von Digital Rights Management
Sinnhaftigkeit von DRM
Hersteller möchten, dass ihre Produkte im Internet Sichtbarkeit erlangen. Aus diesem Grund sollte der strategische Nutzen, sowie die möglichen Verluste hinsichtlich der Sichtbarkeit genau abgewogen werden. Ein Beispiel: Wenn Du in Deinen Assets ein Logo platzieren möchtest, ist das mit dem TESSA DAM sehr leicht und automatisch möglich. Entstehen hierdurch allerdings visuelle Nachteile auf der Händlerwebsite, weil ausgerechnet an der Position des Logos ein Störer platziert wird, ist das nicht gut. Du solltest durch den Einsatz von DRM-Technologien die von Dir gewünschte Verbreitung Deiner Assets nicht behindern. Das betrifft sowohl den Verkauf von Assets als auch die Verbreitung von Assets als Werbung für Deine Produkte. Wenn bei Kunden beispielsweise das Abspielen eines gekauften Videos aufgrund des Kopierschutzes nicht funktioniert, ist dies dem Umsatz nicht zuträglich. Bevor Du Dich zu Maßnahmen entschließt, solltest Du deshalb unbedingt prüfen, welche positiven und negativen Folgen dies hat.
Einschränkung von Nutzerrechten
DRM kann dazu führen, dass Nutzer sich in ihren Rechten eingeschränkt fühlen. Wie im eben genannten Beispiel könnten Kunden Schwierigkeiten haben, erworbene Inhalte auf verschiedenen Geräten abzuspielen oder sie mit anderen zu teilen – Kompatibilitätsprobleme. Bei CDs oder DVDs war das in der Vergangenheit immer wieder der Fall. Seit Rechteinhaber bei Musik und Videos diese in eigenen Playern abspielen und es einfache Möglichkeiten gibt, diese Inhalte zu kaufen, ist das Problem geringer. Aber wie funktioniert dies bei Bildern? – Eine Einschränkung auf das Zeigen in eigenen Playern ist nicht sinnvoll, wenn Fotos auf anderen Websites – beispielsweise Online-Marktplätzen – sichtbar werden sollen. Die Einschränkung von Rechten sollte also eher vertraglicher Natur sein. Wichtig sind dabei auch Sperrvermerke. So stellst Du sicher, dass Deine Assets erst ab einem bestimmten Zeitpunkt gezeigt werden. Gerade für erfolgreiche Kampagnen, ist das ausgesprochen wichtig.
Hacking und Umgehung
Trotz aller Bemühungen kann DRM gehackt oder umgangen werden. Dies kann dazu führen, dass geschützte Inhalte dennoch unrechtmäßig verbreitet werden. Vereinfacht: Sobald Du Dein Bildmaterial an eine Website weitergibst und diese das Material auf ihrer Website platziert, kann dies automatisch von einer Roboter-Software eingesammelt werden. Du hast keine wirkliche Chance, das zu verhindern. Deshalb solltest Du Bildrechte-Nutzungsverträge schließen, in denen auch Publikationszeitpunkte genannt werden. Zusätzlich kannst Du die Assets mit digitalen Wasserzeichen versehen. Dann kannst Du, wenn Bilder unrechtmäßig auftauchen, die Bezugsquelle identifizieren. Übrigens: Es gibt Kontrollsoftware für solche Fälle. Allerdings stehen in den meisten Anwendungsfällen Kosten und Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis. Relevante Verstöße erfährst Du im E-Commerce in der Regel auch so. Solltest Du allerdings Stock Images verbreiten, dann ist die Lage anders. Bei Stock Images ist der Markt unübersichtlich. Hier solltest Du auf jeden Fall kontrollieren, ob die Verwendung der Assets mit der notwendigen Lizenz erfolgt. Ohne Software-Lösung ist dies nicht möglich.
Wie funktioniert DRM im TESSA DAM?
Natürlich haben wir die relevanten Elemente des DRM in das TESSA DAM integriert. Das betrifft sowohl die Möglichkeiten Assets zu schützen als auch die Vermeidung von Lizenzverstößen Deinerseits beispielsweise bei Stock Material.
Maßgeschneiderter Asset-Zugriff
Die erste Regel, die Du befolgen solltest: Stelle Deine Assets nicht einfach öffentlich ins Netz und gib jedem, der die Assets bekommen soll eine einfache Möglichkeit des Zugriffs darauf. Im TESSA DAM haben wir dies in zwei Teilen realisiert. Dabei geht es einerseits um Assets und andererseits um Nutzer.
Assets, Kategorien & Channels
Bei Assets gibt es normalerweise zwei Grundlegende Fragen:
- Welche Assets darf ein Nutzer bekommen?
- In welcher Qualität darf ein Nutzer Assets bekommen?
Prinzipiell könntest Du Assets einzeln Nutzerkonten zuordnen. Das funktioniert auch beim TESSA DAM. Dies ist allerdings recht aufwändig, wenn es um sehr viele Assets geht. Deshalb teilen wir Assets normalerweise in Kategorien ein, damit es einfacher wird. Das kann beispielweise so aussehen:
- Hauptproduktbild
- Detailbilder
- Action-Bilder
- Datenblätter
- 3D-Dateien (z.B. STEP-Files)
Im TESSA DAM kannst Du dann festlegen, welche Kundengruppe auf welche Asset-Kategorie Zugriff bekommt. Du kannst Kunden ab einem bestimmten erreichten Umsatz beispielsweise auch 3D-Dateien zur Verfügung stellen. Oder Du arbeitest mit Channels. Mit den Channels kannst Du Assets manipulieren. So ist es möglich die Auflösung von Assets anzupassen, die Assets in das gewünschte Zielformat zu konvertieren oder auch Kundenlogos einzufügen. Welche Möglichkeiten Du mit Channels sonst noch hast, erläutern wir Dir in diesem Blog-Beitrag. Die Aufgabe besteht also daraus, Assets zu kategorisieren und festzulegen, welche Channels notwendig sind.
Nutzer oder Kunden
Bei Nutzern legst Du fest, welche Gruppen es gibt und auf welche Kategorien von Assets, welche Gruppe Zugriff erhält. Auch wenn man dies im TESSA DAM prinzipiell auch auf der Ebene des einzelnen Nutzers oder Kunden festlegen könnte, raten wir dazu mit wenigen Gruppen zu starten – beispielsweise klassischerweise mit einer Einteilung in A, B oder C Kunden. Daneben hast Du im TESSA DAM die Möglichkeit, die Laufzeit eines Accounts zu beschränken. So vergisst Du nicht diesen zu deaktivieren, wenn beispielsweise ein Bildrechte-Nutzungsvertrag ausläuft.
Markieren von Assets
Mit dem TESSA DAM ist es möglich, Assets zu markieren. In der Vergangenheit wurden teilweise Logos in Assets integriert. Das ist jetzt auch noch möglich allerdings ist dieses Verfahren im E-Commerce wenig akzeptiert. Viel effizienter ist eine von uns entwickelte unsichtbare Markierung. So kannst Du, wenn Bilder beispielsweise zu früh im Netz auftauchen, die Quelle der Weitergabe herausfinden und Deine Rechte geltend machen.
Einhalten von Lizenzen
Nicht nur die Begrenzung der Weitergabe von Assets ist wichtig. Wenn man selbst lizenzbeschränkte Assets nutzt, müssen diese Beschränkungen eingehalten werden. Dies ist im TESSA DAM möglich. Zusätzlich können Lizenzinformationen im TESSA DAM gespeichert werden. So hast Du diese sofort zur Hand, sollten Dich diesbezüglich Nachfragen erreichen. Im TESSA DAM sind wir hier sehr flexibel. Normalerweise speichern wir die Bezugsquelle (z.B. Shutterstock oder Adobe Stock), die Laufzeit, die Verwendungsart (z.B. dürfen manche Assets je nach Vertrag nicht gedruckt werden), Auflageninformationen. Sollten weitere spezifische Informationen für Dich notwendig sein, so können wir Custom Felder ergänzen.
Die Daten stehen nicht nur in der Datenbank. Du bist in der Lage die Laufzeit der Assets in Deinen Umgebungen automatisch zu begrenzen. Natürlich wirst Du auch auf auslaufende Lizenzen hingewiesen. Damit nicht plötzlich Bilder von Deiner Website verschwinden und Du gegebenfalls Lizenzen verlängern oder erweitern kannst.
Fazit
Digital Rights Management ist eine zweischneidige Technologie, die sowohl Vorteile bietet als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Während sie Urhebern und Content-Erstellern die Möglichkeit gibt, ihre Werke zu schützen und angemessene Einnahmen zu erzielen, können Nutzer mit Einschränkungen konfrontiert sein, die ihre Flexibilität und Kontrolle über erworbene Inhalte beschränken. Die Komplexität von DRM liegt in der Balance zwischen Schutzrechten und den Interessen der Nutzer. In einer zunehmend digitalen Welt bleibt die Debatte über die optimale Umsetzung von DRM spannend und relevant. Wir empfehlen im E-Commerce Umfeld den Abschluss von Bildrechte-Nutzungsverträgen. Sollte dies für Deinen Fall nicht ausreichen, sollten digitale Wasserzeichen in Deine Assets integriert werden, wodurch die Quellen der Verbreitung identifizierbar werden.