Was ist ein CDN – ein Content Delivery Network?
Ein CDN – ein Content Delivery Network – ist eine Struktur von Servern, die dazu dient, Inhalte möglichst schnell zum Nutzer zu bringen. Dazu werden Inhalte verteilt um den ganzen Globus auf Servern zwischengespeichert, um diese im Falle einer Anfrage möglichst rasch auf das Ausgabegerät des Nutzers zu bringen. Stell Dir z.B. vor, ein Unternehmen sitzt in München und betreibt dort in einem Rechenzentrum seine Server. Die Kunden des Unternehmens sitzen jedoch auf allen Kontinenten. Wenn ein amerikanischer Wettbewerber seine Inhalte in Australien schneller zeigen könnte, hätte dieser einen Wettbewerbsvorteil. Aus diesem Grund gibt es CDNs. Sie sorgen dafür, dass datenintensive Inhalte – Filme/Videos, Fotos, Grafiken, aber auch umfangreiche Dokumente und Dateien, die stabile Bestandteile von Websites, Apps etc. sind, gleichmäßig schnell überall auf der Erde abgerufen werden können – selbstverständlich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der jeweils lokalen Netze.
Wettbewerbsvorteil durch CDN
Wenn ein amerikanischer Wettbewerber seine Inhalte in Australien schneller zeigen könnte, hätte dieser einen Wettbewerbsvorteil. Aus diesem Grund gibt es CDNs. Sie sorgen dafür, dass datenintensive Inhalte – Filme/Videos, Fotos, Grafiken, aber auch umfangreiche Dokumente und Dateien, die stabile Bestandteile von Websites, Apps etc. sind, gleichmäßig schnell überall auf der Erde abgerufen werden können – selbstverständlich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der jeweils lokalen Netze. Dazu haben die Betreiber der Content Delivery Networks an den netztopologisch relevanten Stellen im Internet Server aufgebaut, auf denen diese Inhalte gespiegelt werden. Der Inhalt muss in unserem Beispiel nicht mehr von München über Frankfurt und viele weitere Stationen nach Sydney übertragen werden. Das übernimmt der dortige Server des CDN, der sogenannte PoP-Server (Point of Presence). Der Rechner benötigt nur noch die Information darüber, dass die in Australien auf dem CDN-PoP-Server vorliegende Datei aktuell ist und kann diese abrufen und benutzen. Die Latenz verringert sich – die durch den Aufruf aus anderen Ländern oder Kontinenten entstehende Verzögerung wird also kleiner.
Brauche ich ein Content Delivery Network?
Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Der Bedarf für ein CDN ist stark abhängig von der Website bzw. Anwendung, die betrieben wird sowie deren Zielgruppe. Ist die Zielgruppe geografisch nahe und klein und sind die zu übertragenden Datenmengen gering, dann ist ein CDN nicht notwendig. Ein Restaurant oder ein Feinkostladen in München oder Frankfurt werden kein CDN benötigen. Bei einem global tätigen Automobilhersteller oder einem auf einigen Kontinenten tätigen Bekleidungshersteller ist die Situation jedoch eine ganz andere. Immer dann wenn die Datenmengen groß sind, es viele Nutzer gibt und der Aktionsradius sich über viele Länder und Kontinente erstreckt, ist ein CDN sinnvoll. Dabei geht es nicht nur um die Nutzer direkt, die schneller die gewünschten Inhalte abrufen können. Eine geringe Latenz – also ein kurzer Zeitraum, bis die angeforderten Inhalte angezeigt werden, ist ein wichtiger SEO-Faktor. Vereinfacht: Je schneller die Inhalte in einer Region angezeigt werden, umso besser für die Suchmaschinen-Optimierung, umso besser der Rang für die betreffende Seite in der betreffenden Region. Ein weiterer Aspekt ist gerade für Großunternehmen mit vielen, rund um den Globus verteilten Kunden wichtig. Mit einem CDN erlangt man Datenverfügbarkeit durch die verteilten Systeme des CDN. Solche Unternehmen sind beliebte Opfer eines DDoS-Angriffs (Distributed Denial of Service). Durch das CDN kann ein solcher Angriff nicht vermieden werden, aber die Wirkungen sind leichter abfederbar, da die Server nur einen Bruchteil der Anfragen aus dem Netz selbst beantworten müssen. Für Großunternehmen sind CDNs ein Teil der Absicherung im Falle eines DDoS-Angriffs und auch aus dieser Sicht sinnvoll.
Was ist der Unterschied zwischen Cloud Computing und einem CDN?
Der Zusammenhang ist einfach: Ein CDN ist immer in der Cloud, aber nicht alles was in der Cloud passiert, ist ein CDN. Ein Content Delivery Network hat immer eine verteilte Rechnerstruktur in der Cloud, um regional über den Globus verteilte optimierte Abrufe zu ermöglichen – zumindest für große Teile des Globus. Dabei handelt es sich in der Regel um digitale Assets, die verteilt bzw. gestreamt werden. Cloud Computing im allgemeinen Sinne des Begriffs setzt lediglich einen Rechner in einem an das Internet angeschlossenen Rechenzentrum voraus, auf dem bestimmte Anwendungen ausgeführt werden können. Es ist ausreichend, wenn diese Anwendungen beispielsweise nur in einem Land abrufbar sind. Zudem müssen Cloud-Anwendungen nicht zwingend auf hohe Performance ausgelegt sein, was aber quasi ein Grundmerkmal von CDNs ist.
Welche CDNs gibt es?
Es gibt eine ganze Reihe von CDNs. Viele davon kommen von US-amerikanischen Firmen, besonders den Internet-Giganten von Amazon, Google oder Microsoft. Liest man Tests oder die Broschüren der Anbieter, so sind sie alle toll. Mitunter sind die Schwerpunkte verschieden. Zu beachten ist, dass es CDNs gibt, die den reinen technischen Service anbieten und es Unternehmen gibt, die ihren Service als CDN bezeichnen, die aber lediglich eine Verwaltungsplattform für den technischen Service darstellen. Grundsätzlich ist es so, dass die Digital Assets eines DAM mit beliebigen CDNs auslieferbar sind. Besonders beliebt in Deutschland sind Cloudflare sowie die Lösungen von Google und Amazon. Mit dem TESSA DAM kannst Du diese CDNs direkt anschließen.
Folgende CDNs sind aus unserer Sicht für deutsche Unternehmen ein relevanter Set zur Analyse:
- Akamai
- Amazon CloudFront
- CDNetworks
- Cloudflare
- Coral
- Fastly
- Google Cloud CDN
- Host Europe
- KeyCDN
- Level 3 Communications
- Limelight Networks
- Microsoft Azure CDN
- NTT Europe (NTTEO)
- PlusServer
- StackPath CDN
- Swiss TXT
Wie hängen ein CDN und ein DAM zusammen?
In einem DAM werden normalerweise die datenintensivsten Bestandteile einer Website oder von anderen Internet-Anwendungen gespeichert und verwaltet. Damit diese schnell in den Ausgabegeräten der Nutzer erscheinen – gleich ob es Videos/Filme, Podcasts, Fotos oder Grafiken sind, können diese direkt in der benötigten Ausgabequalität auf dem CDN bereitgestellt werden, damit sie internetweit mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit abrufbar sind. CDNs sind also für DAMs wie das TESSA DAM ein Zielsystem für deren Daten, also ein Ausgabekanal. Der Prozess ist also folgender: Das DAM ist eine Verwaltungsinstanz, mit der alle benötigten digitalen Assets für ein Unternehmen gesammelt werden – es wird beispielsweise der Fotografie-Prozess abgebildet. Die Assets werden durch die Verbindung mit einem PIM – Product Information Management – mit Daten angereichert und hierüber mit denen in der Website oder App darzustellenden Produkten verknüpft. Gleichzeitig lädt das DAM die Assets in der von der Website (oder App) benötigten Qualität auf die Server des CDN hoch. Hierdurch „kennen“ DAM und PIM die Adresse des Asset auf dem CDN und können es abrufen. Das CDN seinerseits verbindet mit dieser Adresse das jeweils am schnellsten ausspielbare Asset. Das CDN wählt also den Server aus, von dem aus das benötigte Asset übertragen wird.
Wie das Zusammenspiel zwischen DAM und CDN aussehen kann und welche Vorteile es bietet, erfährst Du hier am Beispiel von Amazon CloudFront (CDN) und dem TESSA DAM.
Wieviel kostet ein CDN?
Es gibt verschiedene Ansätze, wie die Kosten für ein CDN kalkuliert werden. Grundsätzlich werden die Kosten für ein CDN meistens in Terabyte (TB) des ausgehenden Datenverkehrs plus einiger weiterer nachrangigerer Faktoren wie Zahl der HTTP-/HTTPS-Anfragen oder Ähnliches berechnet. Daneben sind die Preise je nach der Zielregion der Abfragen unterschiedlich. Für kleine Websites wie Blogs oder statische Websites von KMUs wäre diese Berechnung viel zu kompliziert. Deshalb bekommen beispielsweise Blogger bei Cloudflare einen kostenlosen Account, kleine Unternehmen bezahlen einen geringen monatlichen Pauschalbetrag.
Handelt es sich um größere Unternehmen, die möglicherweise auch noch mit viel mit Streaming arbeiten, wird die Abrechnung noch detaillierter. So kosten auch unterschiedliche Abrufregionen verschiedene Tarife – Europa und Nordamerika sind am günstigsten. Für Südamerika, Indien, Japan, Australien kostet es mehr und nochmal mehr kostet es für Russland und China.