Was sind Produktdaten?
Bei Produktdaten handelt es sich um jederlei Information, die mit Produkten im Zusammenhang steht – man bezeichnet diese auch als Produktstammdaten. Das können morphologische Informationen sein, also solche, die die Form eines Produkts betreffen, wie Länge, Breite, Höhe, Tiefe, Durchmesser. Von Relevanz sind auch jegliche Produktnummern und SKUs bzw. IDs, z.B. auch EAN-Codes oder Registriernummern bei europäischen Datenbanken wie EPREL, aber auch Stücklisten, Verpackungsmengen, Abfüllmenge, Haltbarkeit. Daten hinsichtlich Sicherheit und Lieferfähigkeit oder Bestände sind auch relevant. Produktdaten sind außerdem Farben, Materialien, Oberflächen – je nach Produkt sind es auch physikalische Eigenschaften wie Viskosität, Dichte, Tragfähigkeit, Leitfähigkeit, Gefrierpunkt, Drehzahlen, Beschleunigung und viele weitere mehr. Relevante Produktinformationen sind allerdings auch Zertifizierungen, Zertifikate, Prüfberichte, Produktdatenblätter, Bedienungsanleitungen, Sicherheitsdatenblätter, verschiedenste Ausprägungen von Texten nebst Übersetzungen etc.
Kunden wünschen sich – besonders im B2B-Bereich – ihre individuell zu zahlenden Preise und natürlich sehr detaillierte Logistikdaten. Teile dieser Produktdaten werden in PIM Systemen gespeichert – Produkt Information Management Systemen. Sofern es sich um Dateien handelt, Dokumente, Bilder oder Zeichnungen, werden diese in DAM Systemen, Digital Asset Management Systemen abgelegt; Preise, Lieferfähigkeiten und Logistikdaten werden normalerweise in ERPs verwaltet.
Wie werden Produktdaten verwaltet?
Im Kern werden Produktdaten zentral in PIM-Systemen wie Akeneo verwaltet und weitergegeben. Das Product Information Management ist sozusagen der Produktdaten-Hub für Unternehmen, das zentrale Produktdaten-Management. Dabei ist es gleich, ob es sich um Hersteller oder Händler handelt. Jegliche Produktstammdaten laufen im PIM zusammen, um aus dieser Instanz weiterverteilt zu werden, gleich ob Kataloge produziert werden sollen, in denen Produktdaten gedruckt werden sollen, ob Produktdaten in Websites eingebunden werden müssen, ob Produktdaten zur Herstellung von Produktdatenblättern dienen oder ob diese an Kunden weitergegeben werden. PIM Systeme sorgen zudem dafür, dass produktbezogene Assets jeglicher Art durch ein nahtloses Zusammenspiel mit DAM-Systemen verknüpfbar und entsprechend korreliert publizierbar sind.
Produktdaten in Form von Flussdaten werden dagegen durch ERP-Systeme verwaltet, dort ist es möglich verfügbare Bestände abzufragen, Bestellungen aufzugeben, Bestell-Bestätigungen zu erhalten oder beispielsweise Lieferfristen abzufragen und Rechnungen zu erhalten.
Welche Rolle spielen Produktdaten im E-Commerce?
Prinzipiell ist der Zusammenhang einfach: Im E-Commerce werden Produkte verkauft und das funktioniert ohne Produktdaten nicht. Gleich ob B2C, B2B oder D2C vorgegangen wird, Produktdaten werden benötigt und je höher deren Qualität für ein Produkt ist, umso leichter lässt sich das Produkt in der Regel verkaufen. Fotos in jeglicher Form, 360 Grad Spins, Video und andere Visualisierungen wie Augmented Reality helfen dabei beträchtlich. Es sind die wichtigsten Elemente im Rahmen des Product Experience Management (PXM), bei dem Kunden ein möglichst positives Produkterlebnis vermittelt werden soll. Neben diesen weitgehend visuellen Eindrücken durch Assets, die aus einem DAM kommen, sind zusätzlich Fakten hinsichtlich der Produkte relevant: Welche Farbe haben die Produkte? Welches Material? Welche Oberflächenbeschaffenheit? Wie sieht es mit dem Energieverbrauch aus? Was denken andere Kunden über ein spezifisches Produkt?
Über Produktdaten werden Güter in einem Webshop so auffindbar. Wenn eine Kundin oder ein Kunde in eine Suchmaske „Kleid rot kurz“ eingibt, kann es nur dann rasch gefunden werden, wenn die entsprechenden Produktinformationen mit dem Produkt verknüpft sind. Da hilft es nicht, wenn „bordeaux“, „robe“ und „Mini“ in einem Produkttext vorkommt, es müssen die spezifischen Begriffe sein. Produktdaten sind also nicht nur wichtig, um die Informationsfunktion von Käuferinnen und Käufern im E-Commerce zu erfüllen, sie dienen auch der Auffindbarkeit von Produkten. Produktdaten haben also je nach der Position von Kunden in der Customer Journey verschiede Funktionen. Zunächst müssen diese die Auffindbarkeit auf Websites und Apps sicherstellen, dann müssen sie informieren und schließlich überzeugen.