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Software-Integration

Was ist Software-Integration?

Software-Integration bezeichnet den Prozess, bei dem verschiedene Software-Komponenten oder -Systeme miteinander verbunden werden, um eine einheitliche und nahtlose Funktionalität zu gewährleisten. Dabei geht es darum, sicherzustellen, dass verschiedene Anwendungen, die möglicherweise von unterschiedlichen Anbietern stammen oder auf unterschiedlichen Plattformen laufen, miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Die Integration kann sowohl auf technischer Ebene, wie der Verbindung von APIs oder Datenbanken, als auch auf organisatorischer Ebene, wie der Abstimmung zwischen verschiedenen Entwicklungsteams, stattfinden. 

Die Bedeutung der Software-Integration liegt in ihrer Fähigkeit, den Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens oder zwischen verschiedenen Systemen zu optimieren. In einer Zeit, in der Unternehmen auf eine Vielzahl von spezialisierten Softwarelösungen angewiesen sind, ermöglicht die Integration eine effizientere Nutzung dieser Ressourcen. Zudem trägt sie dazu bei, redundante Prozesse zu minimieren, den Datenaustausch zu verbessern und die Gesamtleistung eines Unternehmens zu steigern. 

Welche Arten der Integration gibt es?

In der Software-Integration existieren verschiedene Ansätze, um unterschiedliche Systeme und Anwendungen miteinander zu verbinden. Die Art der Integration hängt dabei stark von den Anforderungen, den beteiligten Systemen sowie den gewünschten Ergebnissen ab. Im Folgenden werden drei Hauptarten der Integration näher erläutert: die Datenintegration, Funktionsintegration und Präsentationsintegration.

Datenintegration

Die Datenintegration bezieht sich auf den Prozess des Zusammenführens von Daten aus unterschiedlichen Quellen in eine zentrale Datenbank oder ein gemeinsames Datenmodell. Das Ziel ist, die Konsistenz, Qualität und Verfügbarkeit der Daten über verschiedene Systeme hinweg sicherzustellen. Dies ist besonders relevant für Unternehmen, die mehrere Softwareanwendungen nutzen, die auf unterschiedliche Datenbanken zugreifen. Beispiele sind CRM-, ERP- oder BI-Systeme (Business Intelligence), die auf integrierte Daten angewiesen sind, um korrekte und aktuelle Informationen bereitzustellen. 

Datenintegrationsmethoden können Batch-Processing, ETL (Extract, Transform, Load) oder Echtzeit-Datensynchronisation umfassen. Die größte Herausforderung dabei ist, sicherzustellen, dass Daten korrekt zwischen den Systemen synchronisiert werden, insbesondere wenn unterschiedliche Datenformate oder Datenbankstrukturen verwendet werden. 

Funktionsintegration

Die Funktionsintegration zielt darauf ab, die Funktionalitäten unterschiedlicher Systeme so zu verbinden, dass sie als einheitliches System erscheinen. Dies wird erreicht, indem die einzelnen Systeme oder Anwendungen Funktionen und Dienste miteinander austauschen. Dies geschieht häufig über APIs (Application Programming Interfaces) oder Webservices, die es ermöglichen, dass Funktionen eines Systems von einem anderen aufgerufen und genutzt werden können. 

Beispielsweise kann ein E-Commerce-System über eine API die Zahlungsfunktion eines externen Zahlungsanbieters integrieren. Dadurch bleibt die Benutzererfahrung nahtlos, obwohl im Hintergrund zwei getrennte Systeme miteinander kommunizieren. Eine effektive Funktionsintegration erfordert eine enge Abstimmung der technischen Schnittstellen und Protokolle zwischen den beteiligten Systemen. 

Präsentationsintegration

Die Präsentationsintegration konzentriert sich auf die Zusammenführung der Benutzeroberflächen unterschiedlicher Systeme. Das Ziel ist, dem Endnutzer eine einheitliche und konsistente Benutzererfahrung zu bieten, auch wenn im Hintergrund verschiedene Systeme laufen. Diese Art der Integration ist oft in Portalen oder Dashboards zu finden, bei denen Informationen und Funktionen aus verschiedenen Anwendungen auf einer zentralen Oberfläche zusammengeführt werden. 

Ein Beispiel für die Präsentationsintegration wäre ein Unternehmensportal, in dem sowohl das E-Mail-System als auch das Projektmanagement-Tool und das CRM über eine einzige Benutzeroberfläche zugänglich sind. Der Vorteil dieser Art der Integration liegt darin, dass der Benutzer nicht zwischen verschiedenen Systemen wechseln muss, was die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz verbessert. 

Welche Herausforderungen gibt es bei der Integration zu beachten?

Die Integration von Softwaresystemen bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, die technischer, organisatorischer und sicherheitstechnischer Natur sein können. Diese Herausforderungen müssen sorgfältig berücksichtigt und bewältigt werden, um eine erfolgreiche und effiziente Integration zu gewährleisten. Im Folgenden werden die drei größten Hindernisse bei der Software-Integration näher erläutert: Heterogene Systeme, Kompatibilität und Interoperabilität sowie Sicherheits- und Datenschutzanforderungen.

Heterogene Systeme

Eine der größten Herausforderungen bei der Software-Integration ist die Vielfalt der beteiligten Systeme, die oft auf unterschiedlichen Plattformen, Technologien oder Programmiersprachen basieren. Diese sogenannten heterogenen Systeme müssen miteinander kommunizieren, obwohl sie ursprünglich nicht dafür konzipiert wurden. Ein typisches Szenario sind Unternehmen, die Softwarelösungen von verschiedenen Anbietern (z. B. für CRM, ERP, oder Buchhaltung) nutzen, wobei diese Anwendungen unterschiedliche Datenformate, APIs oder Betriebssysteme verwenden.

Die Schwierigkeit besteht darin, eine nahtlose Interaktion zu ermöglichen, ohne dass tiefgreifende Änderungen an den bestehenden Systemen vorgenommen werden müssen. Middleware, wie beispielsweise ein Enterprise Service Bus (ESB), kann in solchen Fällen helfen, indem sie als Vermittler fungiert, um Nachrichten und Daten zwischen verschiedenen Systemen zu standardisieren und zu übersetzen. Trotzdem bleibt die Verwaltung der Komplexität heterogener Systeme eine große Herausforderung.

Kompatibilität und Interoperabilität

Ein weiteres zentrales Problem der Software-Integration ist die Sicherstellung der Kompatibilität und Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen. Kompatibilität bedeutet, dass die verschiedenen Softwarekomponenten oder -systeme miteinander arbeiten können, während Interoperabilität die Fähigkeit beschreibt, Daten und Funktionen über Systemgrenzen hinweg auszutauschen. 

Technische Kompatibilität bezieht sich auf Hardware, Betriebssysteme, Datenbanken und Netzwerkprotokolle. Anwendungen können inkompatibel sein, wenn sie beispielsweise auf unterschiedlichen Betriebssystemen laufen oder verschiedene Protokolle für die Datenübertragung nutzen. Es müssen Standards, wie REST- oder SOAP-Webservices, APIs und Datenformate (z. B. JSON, XML), verwendet werden, um die Interoperabilität zu gewährleisten. 

Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass alle Systeme die gleichen Daten korrekt interpretieren und die gleichen Funktionalitäten nutzen können. Unterschiedliche Standards oder Versionen können hier zu Problemen führen, weshalb eine gründliche Planung und sorgfältige Tests notwendig sind. 

Sicherheits- und Datenschutzanforderungen

Die Integration von Softwaresystemen bringt auch erhebliche Sicherheits- und Datenschutzrisiken mit sich. Da durch die Integration Daten zwischen verschiedenen Systemen ausgetauscht werden, steigt das Risiko für Sicherheitslücken, die von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden könnten. Eine ungesicherte API oder ein mangelhaft geschützter Datenübertragungsweg könnte beispielsweise Angreifern Zugang zu sensiblen Informationen ermöglichen. 

Darüber hinaus erfordert der Schutz personenbezogener Daten, insbesondere im Zusammenhang mit strengen gesetzlichen Vorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), besondere Aufmerksamkeit. Es müssen Mechanismen implementiert werden, die sicherstellen, dass Daten während des Integrationsprozesses sowohl sicher übertragen als auch nur den autorisierten Benutzern zugänglich gemacht werden. Dies erfordert den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien, Zugriffskontrollen und regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen. 

Eine weitere Herausforderung besteht darin, Datenschutzrichtlinien systemübergreifend durchzusetzen, wenn Daten von einem System zum anderen übertragen werden. Unterschiedliche Sicherheitsstandards und -richtlinien der beteiligten Systeme können das Risiko erhöhen, sodass eine klare Abstimmung zwischen den Integrationspartnern erforderlich ist. 

Wie verbinde ich zwei Softwareprogramme?

Die Verbindung zweier Softwareprogramme ist ein zentraler Bestandteil der Software-Integration und erfordert eine präzise Planung, um sicherzustellen, dass die Systeme effizient zusammenarbeiten und ihre Funktionen sowie Daten korrekt austauschen. Dabei spielen verschiedene Methoden, Technologien und Werkzeuge eine Rolle, die es ermöglichen, Softwareprogramme nahtlos zu integrieren. Im Folgenden wird erklärt, wie Softwareprogramme miteinander verbunden werden, welche Techniken und Ansätze verwendet werden und welche Herausforderungen bei der Integration auftreten können.

API (Application Programming Interface)

APIs sind standardisierte Schnittstellen, die es Softwareprogrammen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren. Eine API stellt Funktionen und Methoden bereit, die von einem Programm genutzt werden können, um auf Daten und Dienste eines anderen Programms zuzugreifen. Dies geschieht oft über HTTP-Anfragen, wobei die Daten in Formaten wie JSON oder XML übertragen werden. Ein Beispiel ist die Integration eines Wetterdienstes in eine App, wobei die App über eine API auf die Daten des Wetterdienstes zugreift.

Webservices (SOAP/REST)

Webservices sind ein gängiges Mittel, um Software über das Internet oder ein Netzwerk miteinander zu verbinden. Es gibt zwei Hauptarten von Webservices: SOAP (Simple Object Access Protocol) und REST (Representational State Transfer). SOAP verwendet ein standardisiertes Nachrichtenprotokoll und ist besonders geeignet für sicherheitskritische und komplexe Integrationen. REST ist leichter und flexibler und wird häufig für webbasierte Integrationen verwendet. RESTful Webservices nutzen standardisierte HTTP-Methoden (GET, POST, PUT, DELETE), um zwischen Systemen zu kommunizieren.

Middleware

Middleware fungiert als Vermittler zwischen verschiedenen Softwareanwendungen, indem sie deren Kommunikation und Datenfluss verwaltet. Sie ermöglicht es, Systeme zu verbinden, die auf unterschiedlichen Plattformen oder mit unterschiedlichen Technologien arbeiten. Ein Beispiel für Middleware ist ein Enterprise Service Bus (ESB), der als zentraler Datenverteiler zwischen den Systemen agiert und dabei Daten formatiert und weiterleitet.

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen

Bei der Punkt-zu-Punkt-Integration wird eine direkte Verbindung zwischen zwei Softwareprogrammen hergestellt. Diese Methode ist relativ einfach umzusetzen, aber schwierig zu skalieren, da jede neue Integration eine individuelle Verbindung erfordert. Mit zunehmender Anzahl der zu verbindenden Systeme wächst die Komplexität der Integration exponentiell, was diese Methode für größere Systeme ungeeignet macht.

Service-orientierte Architektur (SOA)

SOA ist ein Architekturstil, der darauf abzielt, Softwareanwendungen in Form von wiederverwendbaren Services zu organisieren. Diese Services kommunizieren über standardisierte Protokolle miteinander und ermöglichen es, Softwaremodule flexibel in verschiedenen Anwendungen zu verwenden. SOA erleichtert die Wiederverwendbarkeit und Modularität der Software und ist eine beliebte Methode zur Integration größerer Systeme.

Microservices und Containerisierung

Microservices sind eine moderne Weiterentwicklung der SOA, bei der Anwendungen in kleine, unabhängige Services unterteilt werden, die miteinander kommunizieren. Jeder Microservice erfüllt eine spezifische Funktion und kann unabhängig entwickelt, bereitgestellt und skaliert werden. Containerisierungstechnologien wie Docker spielen hier eine wichtige Rolle, da sie eine flexible und isolierte Umgebung für jeden Microservice bieten und die Integration über APIs und Messaging-Systeme erleichtern.

Beispiel: Integration von zwei Softwareprogrammen (CRM und ERP)

Ein häufiges Szenario in Unternehmen ist die Integration eines CRM-Systems (Customer Relationship Management) mit einem ERP-System (Enterprise Resource Planning). Das CRM-System erfasst Kundendaten und Interaktionen, während das ERP-System interne Geschäftsprozesse wie Lagerhaltung, Buchhaltung und Produktion verwaltet. 

Durch eine API-basierte Integration kann das CRM-System automatisch Informationen über Kundenaufträge an das ERP-System weiterleiten. Wenn ein Vertriebsmitarbeiter einen neuen Auftrag im CRM-System erfasst, wird diese Information über die API an das ERP-System gesendet, das dann Lagerbestände und Lieferpläne aktualisiert. Gleichzeitig kann das ERP-System Statusinformationen zurück an das CRM-System senden, sodass der Vertriebsmitarbeiter immer aktuelle Informationen zur Lieferung hat. Diese Art der Integration verbessert den Informationsfluss und reduziert manuelle Eingriffe.

Was ist eine Integrationsplattform als Dienstleistung (iPaaS)?

iPaaS (Integration Platform as a Service) ist eine cloudbasierte Lösung, die Unternehmen ermöglicht, verschiedene Softwareanwendungen – sowohl in der Cloud als auch On-Premises – schnell und effizient miteinander zu integrieren. iPaaS stellt eine Reihe von Tools und Services bereit, die Entwicklern helfen, Verbindungen zwischen verschiedenen Systemen herzustellen, Datenströme zu orchestrieren und Automatisierungen zu implementieren. Im Gegensatz zu traditionellen Integrationsmethoden, die oft komplexe und teure Infrastruktur erfordern, bietet iPaaS eine flexible und skalierbare Plattform, die ohne große Vorabinvestitionen genutzt werden kann. 

Die Vorteile von iPaaS liegen in der vereinfachten Handhabung, der Reduzierung von Entwicklungsaufwand und der Fähigkeit, Integrationen über eine zentrale Plattform zu überwachen und zu verwalten. Zudem ermöglicht iPaaS die Integration unterschiedlichster Anwendungen, einschließlich SaaS-Lösungen (Software as a Service) wie CRM- oder ERP-Systeme, und bietet vorkonfigurierte Konnektoren für viele gängige Softwarelösungen. Dadurch wird es für Unternehmen einfacher, schnell auf Veränderungen in der IT-Landschaft zu reagieren und neue Geschäftsanwendungen nahtlos zu integrieren, ohne aufwendig neue Infrastruktur aufzubauen. 

iPaaS unterstützt nicht nur Echtzeitdatenverarbeitung und -synchronisation, sondern auch Automatisierung und Skalierbarkeit, was es besonders für Unternehmen interessant macht, die auf schnelle und flexible Integration angewiesen sind. 


Fazit

Fazit

Die Verbindung von Softwareprogrammen ist ein zentraler Prozess der modernen IT-Landschaft, der den effizienten Austausch von Daten und Funktionen zwischen Systemen ermöglicht. Je nach Anforderungen stehen verschiedene Integrationstechniken wie APIs, Webservices oder Middleware zur Verfügung, um eine nahtlose Zusammenarbeit sicherzustellen. Die Wahl der richtigen Methode und Werkzeuge ist entscheidend, um Komplexität zu beherrschen und die Integration langfristig skalierbar und sicher zu gestalten.

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