Was ist ein Tag?
Durch einen Tag beziehungsweise durch Tagging werden einem Objekt verschiedene Eigenschaften zugewiesen, es wird klassifiziert oder bekommt so etwas wie Etiketten. So wurde bei Twitter anfangs begonnen, Tweets durch ein # in Verbindung mit einem Begriff besser durchsuchbar zu machen. Es war etwas wie #hoersaal1, um auf Ereignisse im ersten Hörsaal hinzuweisen. Was sich hier modern anhört, ist im Grunde eine recht alte Technik. Vor dem Computerzeitalter wurden Bücher in Bibliotheken nach Schlagworten eingeteilt, damit potenzielle Leser Literatur zu einem bestimmten Thema finden konnten.
Genau dieses Prinzip wurde mit dem Tagging fortgeführt – es wird verschlagwortet. In Social Media findet dies meistens manuell statt. Mitunter werden auch lustige sehr eigene Tags gewählt, um eigene, nicht verschwommene Töpfe zu eröffnen. Dies funktioniert beispielsweise so: #firma-xy-supergame. Solche Begriffe werden dann auch genutzt, um in Social Media in fremden Zusammenhängen angezeigt zu werden. Wettbewerber nutzen solche Begriffe mitunter ebenfalls.
Wie wird getaggt?
Hinsichtlich des Tagging gibt es verschiedene Verfahren. Ganz grob ist es möglich, Tagging in automatische und manuelle Verfahren einzuteilen. In Social Media ist Tagging ein sehr gut sichtbares Verfahren. Dabei werden beispielsweise Menschen getaggt, indem ein @-Zeichen vor deren Namen geschrieben wird. Dies funktioniert auf zahllosen Plattformen und auch in Systemen wie jira oder Planner – also Management-Tools. Das erfolgt in der Regel alles manuell. Daneben gibt es sachliches Tagging. Dabei werden Inhalte oder Objekte verschlagwortet. In Social Media ist es meistens ein „#“, mit dem ein Tag beginnt – also etwa #Tagging für diesen Text. Bei Fotos oder Grafiken müssen die Tags deskriptiv sein. Ein Tag muss beschreiben, was zu sehen ist, damit ein Bild gefunden werden kann. Ein bekannter Fall ist hier Instagram. Hier gibt es Werkzeuge, in denen Tags, die häufig benötigt werden, gespeichert werden können, damit diese mehrfach benutzbar sind.
Müssen allerdings große Mengen an Fotos verschlagwortet werden und gibt es noch dazu größere Mengen an Objekten auf den Fotos zu sehen, so muss dies automatisiert erfolgen. Mittels der Google Cloud Vision API können diese Objekte automatisiert erkannt und verschlagwortet werden. „#“ Zeichen sind dann nicht notwendig. Mit Hilfe dieses Symbols werden die Tags – genauso wie das „@“-Zeichen – anklickbar. In unserem Zusammenhang sind es Keywords, die als Metadaten den Assets zugeordnet werden. Tags sind also eng verwandt mit Keywords.
Wo werden Tags gespeichert
Tags werden entweder direkt im zu verschlagwortenden Text gespeichert oder in speziell dafür vorgesehenen Datenbankfeldern bzw. Attributen. Im ersten Fall werden Tags durch spezielle Zeichen kenntlich gemacht, damit diese auch automatisiert in anklickbare Objekte verwandelbar sind. Bei Twitter, Instagram oder LinkedIn ist dies ein vorgestelltes „#“ für Sachzusammenhänge. Menschen oder Accounts werden meistens mit einem vorgestellten „@“ vertaggt.
Bei Assets sind diese Vorgänge komplizierter und vielfältiger. Tags können in eine Datei inkludiert werden. Das kann beispielsweise im IPTC-Bereich von JPEG-Dateien erfolgen. Wird eine solche Datei in einer Datenbank – etwa einem DAM – aufgenommen, so werden die Tags wieder ausgelesen, damit diese schneller suchbar sind. Vom Digital Asset Management werden die Tags dann in ein oder mehrere Attribute geschrieben. Weitere Tags oder Keywords sind ergänzbar. Durch die Speicherung in Textfeldern sind Datenbanken sehr viel schneller durchsuchbar, als wenn auf die Tags in den Meta-Bereichen der Dateien direkt zugegriffen werden würde.
Was bewirken Tags?
Tags sind ein wichtiges Mittel, um Inhalte und Objekte zu organisieren. Während ein Inhaltsverzeichnis linear ist und Hyperlinks Inhalte verknüpfen (und dabei relativ aufwändig zu integrieren sind – Adressen werden benötigt), sind Tags einfach integrierbar und haben vor allen eine klassifizierende Funktion. Tags helfen also dabei, Inhalte einfacher suchbar zu machen, die ansonsten schwer auffindbar wären, weil diese durch den Vorgang des Tagging klassifiziert, in Schubladen gelegt wurden.